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Chronik der Kolpingfamilie Villingen

Im Jahre 1858 wurden in der Erzdiözese Freiburg gleich sechs Kolpingfamilien gegründet. Bühl/Baden, Ettlingen, Gengen-bach, Pfullendorf, Sigmaringen und Villingen. Genau ist es nicht überliefert, aber Adolph Kolping selber reiste in jenem Jahr 1858 in den Süden Deutschlands, um für seine Idee zu werben. Vermutlich kam es deshalb zu einer Art Aufbruch-stimmung. Jedenfalls wird berichtet, dass am 5.10.1858 in Offenburg Präsidestagung war und dort eine Satzung be-schlossen wurde.
Sicher ist, dass nach dieser Tagung der damalige Villinger Kaplan Reich den
katholischen Gesellenverein gründete. Der Verein hatte 26 Mitglieder und dem Präses stand Senior Wieder zur Seite. Als Wieder anfangs der sechziger Jahre heiratete, kam es zur Auflösung.
Aber bereits kurze Zeit später war der Gesellenverein sicher wieder aktiv. 1867 stand in der Villinger Tageszeitung „Der Schwarzwälder“: „Der neu wiedergegründete katholische Gesellenverein hält im Gymnasiumsgebäude seine erste Versammlung ab“. Dies wird auch dadurch bestätigt, dass 1897 das 30.te Gründungsfest gefeiert wurde. Aus alten Unterlagen entnehmen wir, dass 1882 von einem Kaplan Josef Scherer eine dritte Wiedergründung erfolgte. Scherer wurde später Stadtpfarrer. 18 Mitglieder trafen sich zunächst in der „Lilie“, später im „Wilden Mann“. Doch schon 1884 zählte man 42 aktive und 40 passive Mitglieder.

Steil bergauf ging es mit dem katholischen Gesellenverein, als man mit Hilfe von Anton Faller das Gasthaus „Engel“ kaufte und eine „Aktiengemeinschaft katholisches Gesellenhaus Villingen gründete und am Stephanstag 1889 eröffnete. Der Mitgliedsbeitrag betrug 4.80 M für Aktive und 2-4 M für Passive. 41 Aktive und bereits 74 passive Mitglieder zählte der Verein 1891. Die Bibliothek im Gesellenhaus um-fasste 180 Bände, es fanden drei Ausflüge, sechs Theaterauf-führungen und eine Weihnachtsfeier statt. Auch 38 Unter-richtsstunden mit 36 Teilnehmern wurden in Rechnen, Buch-führung und Aufsatz abgehalten. Jahre zuvor gab es aber schon eine Gesangsabteilung, welche sich am 28. Mai 1896 als „Sängerkreis“ vorstellte. Kaplan Lang (wir kennen ihn auch als Gründer der Baugenossenschaft) war 1897 Vizepräses. Präses war Pfarrer Wassmer, der sich mit Eltern und Lehr-meister zusammensetzte und am 24. April 1898 den Lehr-lingsverein gründete. 1906 wurde der Engel für die Bedürf-nisse des Gesellenvereins umgebaut und anschließend inten-siv genutzt. Besonders im Jahr 1913. Das 55. Stiftungsfestes wurde gebührend gefeiert. 43 Gesellen-, 6 Arbeiter- und 2 Lehrlingsvereine sowie 10 andere Vereine nahmen an dem großartigen Umzug teil und feierten anschließend in ihrem Gesellenhaus, denn sie waren alle stolz darauf. Auch eine neue Fahne wurde geweiht, die heute noch bei festlichen Anlässen dabei ist. Diese "Josefsfahne" ist richtig prachtvoll genäht und gestickt. Eine Seite mit einem herrlich Villinger Wappen und die andere Seite mit dem hlg.Josef. Doch es sollte bald anders werden.
Am 1.8.1914 brach der 1. Weltkrieg aus. Dies hatte zur Folge, dass beispielsweise
1917 nur noch acht Mitglieder verzeich-net waren. 17 Aktive und 5 Passive waren gefallen. Ab 1917 wurden die Versammlungen in den hinteren Zimmern des Engel abgehalten. Doch es kam noch schlimmer. Wir haben es bis heute nicht verstanden, dass unser Vereinshaus "Zum Engel" an die "Deutsche Hollerith Maschinen GmbH Berlin" für sage und schreibe 85.000 M verscherbelt wurde. Rechtsnachfolger dieser Firma ist heute die Firma IBM.

Das Vereinsleben ging weiter. Ostern 1918 wurden bereits wieder 10 Gesellen aufgenommen. Karl Wacker, Romäusring 18, hatte ein Lokal mit kleinem Nebenraum gepachtet. Da-nach nahm der Verein wieder einen raschen Aufschwung. Das erste Gruppenbild nach dem Krieg, ist unter diesem Link ein-gestellt. Die Bildunterschrift ist leider nicht ganz vollständig.

Bis zum Jahr 1925 wuchs der Gesellenverein kontinuierlich mit einem Höchststand von 152 Aktive und 236 Passive. Dies trotz Hyperinflation mit einer Inflationsrate von monatlich 32.400 %  und der Währungsreform vom November 1923. Die 85.000 M „Erlös“ aus dem Verkauf des Engel waren nach der Währungsreform noch 21 Goldmark wert.
1928 beim 70.Stiftungsfest wurden 70 Mitglieder in den Lehr-lingsverein aufgenommen. 1929 dachte man ernsthaft daran, wieder ein Gesellenhaus zu erwerben. Der damalige Senior Arthur Fleig gründete einen Baufond.
Aber auch die Fasnet kam nicht zu kurz. 1930 gab es  einen gemeinsamen Ball zusammen mit dem Sängerkreis, Männer-chor und Münsterchor.

Ab 1933 verdunkelte sich wieder der Himmel über Deutsch-land und damit auch über dem Gesellenverein . So fuhren die Mitglieder, Senior Fehrenbach, Arthur Fleig, Alois Fischer, Robert Fackler,  Wilhelm Fehrenbach, Franz Glunk, Josef Hog und Ludwig Jäger zwar zum 1. Internationalen Gesellentag nach München, doch Umzüge mit entrollten Fahnen oder Ban-nern wurden trotz vorheriger mehrfacher Genehmigung ebenso verboten, wie das Pontifikalamt. Der Gesellentag wurde vor-zeitig abgebrochen. Hitlers SA provozierte und teilte Schläge aus. Alois Fischer kam sogar verletzt nach Villingen zurück. Trotzdem wurde das 75. Stiftungsfest am 10.9.1933 gebüh-rend gefeiert. Weiter wurde in diesem Jahr der Name Gesel-lenverein gelöscht und hieß fortan „Deutsche Kolpingfamilie.

Doch infolge der weiteren politischen Lage schmolz 1934 der Verein auf 50 Mitglieder und es musste das Lokal bei der Familie Wacker aufgegeben werden. Man zog in das damalige katholische Gemeindehaus in der Waldstraße 2. Das schmerz-te, denn die Familie Wacker war 16 Jahre lang nicht nur Un-terkunft, sondern ein wirkliches Zuhause. Von da an mussten alle Veranstaltungen den Beauftragten der Partei gemeldet werden. Die DJK wurde verboten und von Mai 1935 bis 1941 ist nichts mehr im Protokoll eingetragen. Die Akten wurden versteckt bzw. vernichtet, um niemand in Gefahr zu bringen. 
Nach außen hin, war jedes Auftreten verboten. Ab 1941 kam aus dem Feld eine Todesnachricht nach der anderen. Wenige waren noch zu Hause. Doch sie trafen sich an geheimen Plätzen, wie etwa dem Luftschutzkeller des Münsterpfarram-tes, der Sakristei der Benediktinerkirche oder dem Bierkeller der Brauerei Faller. Mitten in diesen Wirren und unter Einsatz ihres Lebens haben einige Mitglieder der Kolpingfamilie ge-holfen, das Nägelinkreuz aus der Bickenkapelle zu holen und sicher zu retten. Rechtzeitig, denn am 20.02.1944 wurde die Kapelle, an deren Stelle heute ein Mahnkreuz steht (rechts am Beginn der Schwenninger Straße) von Bomben zerstört.

Im Februar 1945 mussten alle Tätigkeiten eingestellt werden. Am Abend des 20. April 1945, nachdem -auch von Kolping-brüder- auf den Münstertürmen weiße Leintücher gehisst wur-den, besetzten französische Soldaten die Stadt und tags da-rauf erfolgte die kampflose Übergabe.

Aller Verstorbenen gedenken wir am Ende die Chronik. Die genaue Anzahl der im II. Weltkrieg Getöteten kann nicht wie-dergegeben werden, da die Mitgliederlisten vor dem Zugriff der Nazis vernichtet wurden.

Bereits an Fronleichnam 1945 war die Kolpingfamilie wieder in
großer Anzahl und mit einer Fahne und zwei Banner zugegen.
Der Neuanfang fand am 29.Oktober 1946 im Gemeindehaus
Waldstraße mit der ersten Generalversammlung seit 1934 statt.

Ab 1947 gab es in Villingen zwei Kolpingfamilien. Man erkann-te schon damals, dass die Pfarrjugend für Kolping gewonnen werden musste und so kam es am 1.7.1947 zur Gründung der Kolpingfamilie Sankt Fidelis Villingen mit 41 Anwesenden im Gasthaus "Romäus". Der Kolpinggedenktag wurde gemeinsam gefeiert, dabei konnte Dekan und Präses Max Weinmann 60 Neuaufnahmen vornehmen.

Zum 90. Gründungsfest am 2. und 3. Oktober 1948 kamen zu
dem Festgottesdienst 60 Fahnen- und Bannerträger und beim
Festzug am Nachmittag zählte man 1000 Kolpingsöhne.
Das Fest zum
95. Geburstag war geprägt von einer Handwer-kerausstellung im katholische Gemeindehaus Waldstraße.

Während die Kolpingfamilien im Münster und St.Fidelis ihr ei-genes Programm auf die Füße stellte, feierten sie den Kol-pingdenktag gemeinsam und gründeten auch 1954/55 unter der Leitung von Vikar Egner-Walter und Senior Kurt Hog die heute noch sehr aktive Nikolausgilde. Die Frauen des Mütter-vereins (bekannt sind noch Hildegard Mauch, Hildegard Fischer und bis heute Hildegard Hummel)nähten alles was für einen würdigen Bischof notwendig war. Wie sehr die Nikolausgilde auch heute noch in Villingen und Umgebung anerkannt ist, zeigt der Button "Nikolausaktion"und die "Chronik der Nikolausaktion" auf dieser Homepage.

Ein Jahr vor der 100 Jahr-Feier wurde Dr.Dr.Norbert Ruf neuer Präses am Villinger Münster. Ihm zur Seite stand der große Organisator und Senior der Kolpingfamilie Villingen-Münster, Kurt Hog. Es war ein großes und grandioses Fest, das er mít seinen Kolpingfamilien organisierte. Seine Verdienste sind mehr als erwähnenswert und können hier unter dem Link "das Hundertjährige ist noch nicht vergessen" nachgelesen werden. Am Festtag zählte die Kolpingfamilie Münster 56 Mitglieder der Gruppe Kolping und 60 Mitglieder bei Altkolping sowie 20 Ortsmitglieder. St. Fidelis zählte 22 Mitglieder bei der Gruppe Kolping, 75 bei Altkolping und 3 Ortsmitglieder. Die nachste-henden Links zeigen die Bilder zunächst die Gruppe Altkolping beider Kolpingfamilien und dann die Gruppe Kolping ebenfalls beider Kolpingfamilien beim Jubiläumsfoto für den 19. und 20. Juli 1958.

Nach dem großen Jubiläum herrschte eine rege Vereinsarbeit in beiden Kolpingfamilien. In der Festschrift zum 125-jährigen Bestehen im Jahre 1983 finden wir zum Thema Bildungs-arbeit und soziales Engagement und zum Thema Wiederver-einigung der Villinger Kolpingfamilie lesenswerte Artikel. Auch über die Gruppe „Junge Familie“ gibt die damalige Fest-schrift in zwei Seiten umfassende Auskunft. Die Kegelgruppe der  Kolpingfamilie brachte manchen Preis zur Ausstellung ins inzwischen errichtete Kolpingzimmer. Dort fand die Kolping-familie ein Domizil, als 1976 die Münsterpfarrei ein neues Ge-meindezentrum baute. Wie die Frauengemeinschaft haben wir hinter dem St.Georgssaal, ein Zimmer das von uns eingerich-tet wurde und tagsüber als Schulungsraum des Gemeindezen-trums dient. Nachdem das Gemeindezentrum gebaut war, musste das Münster ULF grundlegend von 1978 bis 1982 renoviert werden. Auch dazu hat die Kolpingfamilie einen Beitrag geleistet. Vorne rechts beim Josefsaltar hat sie ein neues Fenster gestiftet. 11.000 DM konnte Pfarrer Müller dafür in Empfang nehmen.

Nicht unerwähnt soll die Altkolpinggruppesein. Sie veränder-te in den vergangen 150 Jahren wesentlich ihre Struktur. Während ganz früher verheiratete Mitglieder und Ledige über 35 Jahren automatisch zu Altkolping kamen, änderte sich dies mit der Einführung des 2. Vorsitzenden. Von nun an waren es Frauen und Männer ab dem Rentenalter.
Frauen haben in dieser Zeit vermehrt Zugang zu uns gefun-den. Leider waren damit nicht immer alle  (Vorstandsmitglie-der) einverstanden.

Das Jubiläum 1983 hatte noch ein sehr umfangreiches Pro-gramm. Es reichte weit über die Stadtgrenzen hinaus und er-hielt durch die Abhaltung der Diözesanversammlung am 22. und 23. April 1983 eine entsprechende Aufwertung. Johannes Fischer organisierte in der Villinger Tonhalle eine Handwer-kerausstellung, die ebenfalls diözesanweit Beachtung fand. Zu den Themen Religion – Berufsausbildung – Freizeitgestal-tung sowie der Aktion Brasilien – Kolpingwerk in Lateiname-rika – Entwicklungshilfe und die Kolpingfamilie selbst, präsen-tierten sich v. 8. bis 16.9.1983 in der Kundenhalle der Spar-kasse das Kolpingwerk und die örtliche Kolpingfamilie Villin-gen.
Einen Tag später ehrten und gedachten zunächst am Vormit-tag die Mitglieder der Verstorbenen und am Abend verlief der Festakt mit dem Festvortrag des früheren Präses (100 Jahr-Feier) Monsignore Dr. Norbert Ruf im St.Georgssaal optimal. Dabei umrahmte ein Quartett mit klassischer Musik und der Schwenninger Kolpingchor mit Gesang den Abend.
Den Festgottesdienst im Münster zelebrierte am Sonntag um 9:30 h der Diözesanpräses Josef Klem und der Münsterchor gestaltete die Eucharistiefeier musikalisch. Anschließend zo-gen eine große
Schar Bannerträger (voran d. Spielmannszug der Harmonie) vom Münster zum Franziskaner-Konzerthaus. Dort empfing uns das Gr.Blasorchester der Stadtharmonie  Villingen zur Kundgebung mit dem damaligen Oberbürger-meister der Stadt Stuttgart, Manfred Rommel.
Arrangiert hatte die Teilnahme von OB Rommel unser dama-liger Präses Pater Anton Wecker, St. Ursula. Er war als Sani-täter im Krieg im Hause der Familie Rommel und kannte den Sohn Manfred von Kindesbeinen an. Die Vorstandsmitglieder und viele ehrenamtliche Helfer hatten Großartiges geleistet. Alle Mitglieder im Jubeljahr stellten sich im Kurgarten dem Fotographen.

Das ganze Festprogramm konnte man eine Woche später im mehrseitigen Artikel des Konradblattes nachlesen. Die Titel-seite schmückte ein Bild der Bannerträger beim Auszug aus dem Münster. Allen voran die Josefsfahne.

Nach dem Jubiläum ging das Vereinsleben in fast gewohnten Ausmaß seinen Fortgang. Nicht unerwähnt soll hier einmal der Kolpingball bleiben. In früheren Jahren fand dieser immer im alten Gemeindehaus in der Waldstasse am “Fasnetsunn-digobed“ statt. Dies hatte einen entscheidenden Nachteil. Aktive und anständige Narros (und davon gibt es viele in der Kolpingfamilie) mussten früh ins Bett, denn ein Narro ist am “Fasnetmentigmorge“ um 06:00 h fit. Nachdem wir den Saal unter der St. Konradkirche mieten konnten, wurde der Fas-netball auf den “Schmotzige Dunnschdig“ verlegt und fand  einen ungeahnten Zulauf. Mehrere Male musste der Saal we-gen Überfüllung vorübergehend geschlossen werden.

1986 feierten wir mit unserem Präses Pater Anton Wecker ein seltenes Jubiläum. Bevor er in St. Ursula Hausgeistlicher wur-de, war er in der Pfarrseelsorge in Stuttgart und anderen Or-ten auch als Kolpingpräses tätig. Das hat sich auf 40 Jahre Präsestätigkeit summiert. Aus diesem Grunde konnte er am 14.12.1986 nebst der Ehrung aus Köln, auch die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg entgegen nehmen. Wir alle freuten uns und feierten mit ihm.

Gerade einmal 5 Monate nach den vielen verdienten Ehrun-gen für Pater Anton Wecker, verstarb unser Präses überra-schend und wurde am 22. Mai 87 auf dem Friedhof des Klos-ters der Redemptoristen auf dem Schönenberg bei Ellwangen beigesetzt. Zwei Omnibusse voll mit Schwestern und Brüder unseres Verbandes begleiteten ihn zur letzten Ruhe. Eine Woche darauf, hielten wir im Münster ULF mit dem Kolping-chor aus Schwenningen am Neckar, das Requiem.
Dem Jahresbericht von 1988 ist zu entnehmen, dass die Teil-nehmerzahl an unseren Veranstaltungen rapide zurückging. Dies, trotz interessanter Programmpunkte. Auch wir bekom-men die allgemeine Vereinsmüdigkeit jetzt sehr stark zu spü-ren. 
Nach kurzer intensiver Suche bekamen wir einen neuen Prä-ses. Pfarrer Bernhard Eichkorn aus St. Fidelis – er war bereits in Meßkirch Präses -, ließ sich nicht zweimal bitten, sagte zu und wurde am 21.2.1989 einstimmig zu unserem geistlichen Leiter gewählt. Vielleicht lag es an dem Stil des neuen Prä-ses, dass die Durchschnittszahl der Teilnehmer bei Veranstal-tungen auf 15 stieg. Doch im Jahr darauf sank diese wieder auf 5.

Wegen des Golfkrieges wurde der Kolpingball abgesagt (für eingefleischte Narros unverständlich, denn echte Narro feiern richtigerweise trotzdem Fasnet), was ein Loch in der Kasse hinterließ...
Bei der Jahreshauptversammlung wurde Kurt Kaiser als Nach-folger von Harry Meßmer zum 1. Vorsitzender gewählt. Harry war somit (zunächst) 11 Jahre im Amt und leitete umsichtig die Geschicke unseres Vereines. Dafür erhielt er Dank und Anerkennung.
Begeistert waren alle, als wir in der JHV das lang Ersehnte, erfuhren. Unser Gründervater sollte endlich selig gesprochen werden und so war bereits im April klar, dass im Oktober 91 etwa 45 Mitglieder zur Seligsprechung nach Rom pilgern. Vorher aber konnten wir sehr interessante Programmpunkte besuchen. So sprach Prof. Dr. Dr. Josef Müller, der 1960-1963 Präses am Münster war, in einem Vortrag vor vollem Haus zu uns und Ministerpräsident Erwin Teufel war Redner zum 100. Geburtstag der Sozialenzyklika „Rerum novarum“. Er füllte den Franziskanerkonzertsaal bis auf den letzten Platz.
Aber auch weltliche Dinge fanden großes Interesse. So konn-ten die Weltumfahrer Klaus Richter und Joachim Fuchs vor “vollem Haus“ uns ihre Eindrücke schildern. Mit den Vorberei-tungen auf Rom wurden wir auch unserer sozialen Verantwor-tung  bewusst. Die sächsische Stadt Zittau wurde schon zu "DDR"- Zeiten, Partnerstadt von Villingen-Schwenningen und so war es eine gute Sache, zwei Zittauer mit unseren Spenden die Reise nach Rom zu finanzieren und somit zu ermöglichen.

Dann war es endlich soweit. Mit dem Stuttgarter Sonderzug fuhren wir von Rottweil aus nach Rom. Vier Mitglieder kamen mit dem Flugzeug nach und 6 Jugendliche fuhren mit dem Zug von Freiburg dorthin. In Rom waren wir innerhalb der Erzdiö-zese Freiburg die stärkste Gruppe. Hermann Fischer wurde zum Bannerträger bestimmt und brach sich gleich bei der Lich-terfeier vor der Lateranbasilika das Fersenbein. Vollgepumpt mit Schmerzmittel, dickem Verband und Bandage der Klosterfrauen trug er tagelang das Banner. Im Fernseh-videofilm kann man für eine kurze Sekunde das gesenkte Vil-linger Banner während der Wandlung am Rand der Altarinsel sehen. Auch Kolpingschwestern und -brüder von benachbarten KF trafen wir. Hier ein Bild mit der Kolpingfamilie St. Georgen in Rom. 
Für Aufregung sorgte schon die Villinger Kolpingfamilie, als vor dem Gottesdienst Ministerpräsident Erwin Teufel über den Petersplatz schritt und mit Erwin, Erwin – Rufen dorthin ge-lockt wurde. Allen Rufern voran - Ewald Merkle. Natürlich wa-ren die Villinger stolz, dass „Ihr“ Abgeordneter sie gefunden hatte und auch per Handschlag begrüßte. Sie hatten ja schon bei der Lichterfeier, Kontakt mit Norbert Blüm. Erwin Teufel und seine Gattin hatten reservierte Sitzplätze neben Norbert Blüm und Rita Süßmuth, direkt neben dem Altar rechts. Jörg Fischer, der mit Jungkolping nach Rom reiste, zog des große Los. Er bekam einen Sitzplatz drei Reihen hinter Erwin Teufel und Norbert Blüm.
Die Seligsprechungsfeier - ein Ereignis, das man nie vergisst. Unvergessen als Papst Johannes Paul II die Worte sprach: „Nach Beratung........erfülle ich die Bitte meines Mitbruders Joachim Meisner......und gestatte kraft meiner Apostolischen Autorität, dass der Ehrwürdige Diener Gottes, Adolpho Kol-ping künftig Seliger genannt wird..... .
Genau in diesem Moment erhob sich langsam ein Tuch an der Brüstung der Loggia und das Bild Adolph Kolping kam zum Vorschein. Es gab viele Bilder, von den Feierlichkeiten aus Rom, doch auch die Abbauarbeiten des Kolpingbildes der vatikanisches Mitar-beiter waren einen Schnappschuss wert. Alles aufzuzählen würde den Rahmen hier sprengen. Unvergessen all das Sa-krale und auch Profane. So der Empfang in der großen Audi-enzhalle als auch die Triduumsgottesdienste. Sowohl der be-tagte Friedrich Spittler als auch H. Fischer mit gebrochenem Fersenbein, bestiegen zu Fuß die doppelwandige Kuppel mit ihren 350 Stufen hoch. Der versuchte Diebstahl von Sinti vor dem Forum Romanum, bleibt ebenso in Erinnerung, wie die  fast verlorene Frau vor dem Kolosseum. Nur ein Wermuts-tropfen: Die Sixtinische Kapelle war wegen Renovierung ge-schlossen.
Unterdessen zelebrierte Präses Bernhard Eichkorn in St.Fidelis einen Gedenkgottesdienst für die zu Hause weilenden.

Der Fasnetball 1992 fand zwar wieder statt, aber mit sehr ge-ringer Resonanz. Ab 1993 haben wir einen neuen Programm-punkt mit dem Namen "TiK" gefunden. Treffen im Kolpingzim-mer fand überraschend großen Zulauf. Die Kolpingfreunde in Schwenningen am Neckar feierten ihren 100sten Geburtstag am 16.10.94, an dem wir zahlreich teilnahmen.
Am 14.11.1994 verstarb unser langjähriger Altsenior, späterer 2.Vorsitzender und Mitbegründer der Nikolausaktion, Lothar Hummel. Er hat viel getan für das Werk Adolf Kolping. Auch seiner werden wir am Ende dieser Chronik gedenken.
Im Jahre 1998 konnten wir am Kolpinggedenktag ein Mitglied für 70 Jahre lange Jahre der Mitgliedschaft ehren. Unsere Stadt Villingen feierte 1999 das Tausendjährige. 999 n.Chr. verlieh Kaiser Otto III das Markt,- Münz, Zollrecht und den Gerichtsbann. Zum Jubiläum der Stadt wurde die ehemalige Klosterkirche der Benediktiner erneut renoviert. Bei der frü-heren Renovation von St.Fidelis erhielt die Pfarrei von uns eine Spende im vierstelligen Bereich und so haben wir auch der Münsterpfarrei für die umfassende Renovation der St. Ge-orgskirche eine Spende überlassen. Zusammen mit der KF St. Georgen führten wir drei Veranstaltungen mit speziellen Be-reichen zum Thema Benediktinerkirche/kloster durch, die regen Zulauf fanden. Erwähnt werden darf auch, dass wir 1999 10.000 DM aus Nikolausaktion und Altkleidercontainer-erlösen aufgesplittet für Missionsprojekte, Villinger Ordens-leute in der Mission, namenlose Kinder in Rumänien und für die Feldner Mühle, gespendet bzw. weitergegeben haben.

Mit dem Wechsel ins dritte Jahrtausend feierten auch wir das von Rom ausgerufene "Heilige Jahr" und folgten einem Aufruf des Kolpingwerkes, das in langer Tradition, -nach vielen Jahr-zehnten- wieder einmal einen Kolpingtag in Köln durchführte. Das Motto lautete Kolping im Wandel-Update 2000. Das Kol-pingwerk präsentierte sich in der Kölnarena jung und dyna-misch Mit 14 Personen waren auch wir stark vertreten.
Beim Kolpingball 2001 wurde die Entwicklung der vergangen Jahre mehr als deutlich. Villinger bleiben am Schmotzige Dunnschdig innerhalb der Stadtmauern. Einen derart schlech-ten Besuch hatten wir noch nie draußen am Walkebuck. Die Vorstandschaft sah sich leider gezwungen, ab 2002 keinen Fasnetball mehr durchzuführen. Wirklich schade ! Dadurch werden auch in Zukunft unsere Spenden für soziale Zwecke ein wenig geringer ausfallen.
Aus gesundheitlichen Gründen legte Präses B. Eichkorn sein
Amt im April 2004 nieder und bei der Jahrhauptversammlung konnten wir aus unseren eigenen Reihen, Werner Neugart (nebenberuflicher Diakon in der St. Fidelis-Pfarrei) zum neuen Präses wählen.
Großen Anklang fand das Konzert mit der Band "Basilea" (be-kannt spätestens seit dem Katholikentag in Ulm), das wir zu-sammen mit den Firmlingen organisierten und am 26.6.2004 in St.Fidelis unter dem Motto Sehnsucht nach Leben aufge-führt wurde.
Am 2.und 3. Juli 2005 feierte die Nikolausgilde ihr 50-jähriges Bestehen. Aus diesem Grunde wurden alle früheren und heuti-gen Bischöfe, Ruprechte, Fahrer und Organisatoren auf die Bernhardushütte eingeladen. Es war eine schöne, rustikale Feier, mit Gedenkgottesdienst, Diashow aller Jahrzehnten und Lagerfeuer.
Albrecht Distel musste wegen Krankheit zur Jahrenhauptver-sammlung (die Generäle haben wir zwischenzeitlich abge-schafft) 2006 leider sein Amt aufgeben und wir standen vor einem echten Problem. Es gab viele Vorschläge, aber niemand erklärte sich bereit für eine Kandidatur als 1.Vorsitzender, gerade oder vielleicht im Hinblick auf das Jubiläum. Harry Messmer - bereits 1.Vorsitzender von 1980-1991 und 2000 - 2004) hatte dann mit der Vorstandschaft eine (Not)-lösung gefunden. Die Vorstandschaft besteht aus einem Team, das Team wurde gewählt, 2007 bestätigt und Harry Messmer ist seither der Sprecher der Kolpingfamilie und des Vorstandes. Dieses Team wurde mit Clemens Colli für das Jubiläum erwei-tert. Andere Kolpingfamilien des Diözesanverbandes prakti-zieren dies ähnlich.
Zwischenzeitlich sind wir in unserem Jubiläumsjahr angekom-men und unsere Aktivitäten zum 150sten Geburtstag
findet man unter diesem Link. Wir schauen zuversichtlich in die nächsten 25 Jahre, sind uns aber sicher, dass die Zeit bis 2033 nicht leicht sein wird. 
 

Für unsere lieben Verstorbenen befindet sich unter diesem Link das 

                           
T o t e n g e d e n k e n

Alle Präsides, Senioren, Altsenioren, 1. und 2.Vorsitzenden der Kolpingfamilie unserer 150 Jahre findet man hier.


Die Chronik wurde von Hermann Fischer erstellt. Besonderen Dank hier an die langjährigen Mitglieder Ignaz Wiehl+ und Hermann Colli. Ignaz Wiehl schrieb die Chronik zum Hundertjährigen (1958).Hermann Colli fertigte die Chronik zum 125jährigen Bestehen(1983). Sie dienten u.a. der Erstellung dieser Zeitreise durch unsere Kolpingfamilie. Die verwendeten Bilder entstammen dem Archiv der Firma Foto-Fischer, Donaueschingen - Hermann Colli Villingen und unserer Kolpingfamilie.

 

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